Geldanlage bei Inflation – kann ich mein Geld schützen?

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Die Inflation wird von vielen Menschen seit langer Zeit gefürchtet: alles wird teurer, wir können uns nichts mehr leisten, unser Lebensstandard sinkt. Doch was hat es eigentlich mit der Inflation auf sich? Und ist sie wirklich so schlimm wie ihr Ruf? Was passiert mit meiner Geldanlage bei Inflation ?

Was ist Inflation?

Inflation bezeichnet den andauernden Anstieg des Preisniveaus. Ein gutes Beispiel sind die Eisverkäufer, die jeden Sommer in ihrem Eiswagen auf viele Kunden hoffen. Vor etwa 10-15 Jahren konnte man dort eine Kugel Eis für nur 50 Cent kaufen. Irgendwann erhöhten sie auf 70 Cent und nun muss man für eine Kugel häufig 1.30€ bezahlen.

Der Preisanstieg, hier im Beispiel auf mehr als das doppelte, ist auf die Inflation zurückzuführen. Man spricht auch von Geldentwertung, da man mit der gleichen Summe an Geld nun weniger Waren einkaufen kann. Es handelt sich also um einen Verlust der Kaufkraft.

Wodurch entsteht Inflation?

Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass in einer Volkswirtschaft die Geldmenge und der Wert aller Waren (= Gütermenge) ausgeglichen sein müssen. Ist dies nicht der Fall, so kommt es zu zeitweisen Verschiebungen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

In der Vergangenheit wurde dir Inflation durch den Anstieg der weltweiten Konjunktur getrieben. Das Bruttoinlandsprodukt von großen Wirtschaftsmächten wie zum Beispiel China ist immer mehr gewachsen – folglich hatten wir jährlich Inflationsraten. Diese lagen jedoch kaum über 2%. 

Durch die Corona-Pandemie wurde in den letzten Jahren viel Geld in Form von Unterstützungsleistungen durch den Staat auf den Markt gebracht, um einen Stillstand der Wirtschaft zu verhindern. Der derzeitige Lockdown in China und am Hafen von Shanghai, einem wichtigen Drehkreuz, bremsen jedoch jetzt die Wirtschaft aus. Zusätzlich sorgen die Energiepreise für eine Beschleunigung der Inflation: Nach Angaben des statistischen Bundesamtes handelt es sich um einen Anstieg von 39.5% im März 2022 und von 35.3% im April 2022, der den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus kräftig untermauert.

Folgen der Inflation

Negativ: Produkte werden teurer

Wie bereits erläutert führt Inflation dazu, dass wir uns (erstmal) weniger von unserem Geld kaufen können. Eine Anpassung des Lohnniveaus erfolgt meist zeitverzögert. Viele Menschen versuchen deshalb, ihren Konsum zu reduzieren und ihr Geld zu sparen. Häufig ist dies nicht unbedingt von den Menschen gewollt, sondern ein Muss, um weiterhin mit ihrem Lohn gut auszukommen.

Positiv: Entwertung von Schulden

Für alle Menschen, die Schulden durch Immobiliendarlehen oder Ratenkredite haben, hat die Inflation auch gute Seiten: denn die von ihnen aufgenommenen Schulden verlieren durch die Inflation ebenso wie Geld an Wert. Sie müssen also nominal geringere Beträge an Geld an die Banken zurückzahlen.

Geldanlage bei Inflation

Werlche Form der Geldanlage ist bei Inflation sicher? Was ist hier die beste Alternative? Im Folgenden sind verschiedene Anlagemöglichkeiten aufgelistet und wie sie sich mit steigender Inflation verhalten.

Sparkonten

Menschen, die ihr Geld auf Sparkonten oder Tagesgeldkonten lagern, spielt die Inflation wenig in die Karten. Die Sparzinsen waren und sind nur sehr gering, nehmen wir mal an sie liegen bei 1%. Dieser Wert ist schon gut gerundet, denn es gibt auch Sparkonten mit Zinssätzen noch darunter. Die für 2022 erwartete Inflationsrate liegt deutlich darüber, sie beträgt nach ersten Schätzungen um die 5%. Geld auf Sparkonten verliert also an Wert. Wenn durch die Zinserhöhung der EZB die Sparzinsen wieder steigen, dann mag es sein dass sich das Sparkonto in Zukunft wieder mehr lohnen kann als derzeit.

Aktien und Fonds

Wer in Aktien und Aktienfonds investiert hat, braucht sich bei Inflation vorerst weniger Sorgen machen. Denn Aktien werfen in der Regel Renditen ab, die über der Inflationsrate liegen. Unternehmen geben die Preissteigerungen auf dem Markt an ihre Kunden weiter und fahren auf diese Weise weiterhin Umsatz und Gewinne ein.

Problematisch kann es nur werden, wenn die Nachfrage nach ihren Produkten aufgrund der Inflation zurückgeht. Auch die Erhöhung der Leizinsen durch die EZB macht Aktien unattraktiver. Denn dadurch werden Kredite für Privatpersonen, aber auch für Unternehmen teurer. Dies schränkt Firmen darin ein, Investitionen zu tätigen und damit weiter zu wachsen.

Anleihen

Die Zinsen für Staats- und Unternehmensanleihen liegen dezeit unter dem Inflationsniveau. Bei Investition in diese müsste man demnach Verluste  hinnehmen, wenn auch nicht so große wie auf dem Sparkonto. Eine Ausnahme bilden inflationsgeschützte Anleihen. Diese koppeln ihre Zahlungen an Anleger an die Inflationsrate. So bieten sie Schutz vor Geldentwertung bei sprunghafter Inflation.

Immobilien

Geld in Immobilien anzulegen, war in den letzten Jahren recht beliebt. Zu günstigen Zinsen konnte man sich Geld leihen, um sie zu kaufen, und das Geld dann nach und nach mit Hilfe der Mieteinnahmen an die Bank zurück zahlen. Doch das dieses Modell so beliebt war, sind auch die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen stark gestiegen. Und seit Beginn diesen Jahres sind sowohl die Baukosten als auch die Kreditzinsen deutlich angezogen.

Wie sich der Markt weiter entwickelt, ist offen. Werden die Hauspreise weiter steigen? Wie viele Menschen werden sich ein Eigenheim dann noch leisten können? Ob sich eine Investition im Immobilienbereich noch lohnt, bliebt im Einzelfall abzuwägen.

Fazit

Welche Geldanlage bei Inflation die beste ist, lässt sich schwer feststellen. Es gibt keine Anlage-Strategie, mit der man auf jeden Fall vor der Inflation sicher ist. Dies liegt vor allem daran, dass man nicht vorhersagen kann, wie Markt und Zinsen sich entwickeln. Zudem ist unklar, wie lange die Phase der hohen Inflationsraten noch dauern wird: Betrifft es vor allem dieses Jahr? Verläuft nächstes Jahr noch ähnlich und dann sinkt die Inflation wieder? Oder werden uns Inflationsraten um 5% noch länger begleiten?

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass wir mindestens noch in 2023 erhöhte Inflationsraten haben, wenn sich dir Ukraine-Konflikt und die Corona-Krise in China bald legen. Wird dies schon bald der Fall sein? Das ist stark zu hoffen, aber mit Sicherheit kann es niemand sagen.

In Zeiten dieser Unsicherheiten empfiehlt es sich, Geldvermögen auf verschiedene Produkte aufzuteilen:  verschiedene Aktien und Fonds nutzen, Anleihen in Betracht zuziehen und immer etwas Bargeld zur Verfügung zu haben.

Disclaimer: Keine Anlageberatung! Bitte stelle eigene Recherchen an, bevor Du dein Geld anlegst.

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