Haushaltsbuch führen leicht gemacht mit 3 kostenlosen Apps

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In Zeiten von hoher Inflation und steigenden Energiepreisen gewinnt das Thema Kosten sparen eine neue Bedeutung. Wenn auch zuvor nicht sonderlich beliebt, rückt Geld sparen nun mehr und mehr in den Fokus und wird sogar in manchen Fällen essenziell. Dabei kann die ein Haushaltsbuch helfen. Was genau das ist und welche kostenlosen Apps du dafür nutzen kannst, liest Du in diesem Artikel. Mit dabei ist auch eine App, bei der du ganz einfach deine Kassenzettel einscannen und auswerten lassen kannst.

Was ist ein Haushaltsbuch?

Im Grunde ist ein Haushaltsbuch nichts weiteres als eine Gegenüberstellung deiner Einnahmen und Ausgaben im Zeitraum von einem Monat. Das Eintragen der Einnahmen ist meist schnell erledigt, mit der Angabe von Gehalt, eventuellen Nebenverdiensten und Kindergeld ist man meisten schon fertig.

Doch bei den Ausgaben kann es etwas komplizierter werden. Um nicht eine große Liste mit vielen einzelnen Werten zu haben, fasst man die monatlichen Kosten in der Regel unter Kategorien zusammen. Solche Kategorien sind zum Beispiel „Lebensmittel“ oder „Miete“, beziehungsweise „Wohnen“.

Viele der Kategorien gelten jedoch nicht für jeden pauschal, sondern hängen von deiner persönlichen Situation ab: Hast Du ein Auto, dann empfiehlt sich hierfür eine eigene Rubrik, da dafür laufend Kosten anfallen. Besitzt du ein eigenes Haus? Sind Kinder in deinem Haushalt oder hast Du Haustiere? Die Kosten hierfür können ebenfalls einzeln gesammelt werden.

So funktioniert Sparen mit dem Haushaltsbuch

Die Idee von einem Haushaltsbuch ist, dass Du jederzeit den genauen Überblick über deine Kosten hast. Es funktioniert theoretisch wie ein Konto, auf dem zu Beginn des Monats dein Gehalt eingeht. Anschließend nutzt Du das Konto fürs Bezahlen von all deinen Ausgaben in dem Monat.

Soweit zumindest die Theorie – in der Praxis zahlen wir gelegentlich bar, mit PayPal, über weitere Konten oder wir teilen die Kosten für etwas mit jemand anderem. Das Haushaltsbuch hilft dir hier, die verschiedenen Zahlungen zu ordnen und lässt Dich wissen, wie viel von deinem Geld noch übrig ist. Diese Transparenz hilft vielen Menschen dabei, Ausgaben zu vermeiden und so mehr Geld zurück zu legen.

Start mit dem Haushaltsbuch-führen

Was du zu allererst machen musst, um ein Haushaltsbuch anzulegen, ist deine letzten Kontoauszüge und Rechnungen durchzugehen. Welche Kosten treten regelmäßig bzw. monatlich auf? Gibt es bei diesen Kosten die Möglichkeit, sie einzusparen?

Das mag für viele regelmäßige Kosten nicht gelten, zum Beispiel für Internet und für deine Wohnung / dein Haus wirst Du nicht um die Kosten herum kommen.

Was ist aber mit dem Zeitschriften-Abo, für das Du jeden Monat zahlst? Oder mit dem Fitnesstudio, in dem Du schon lange nicht mehr gewesen bist? Bei jedem wird es hier etwas anderes geben, auf das man verzichten kann und auf das man nicht verzichten will.

Über die Monate hinweg sammelst Du dann deine variablen Kosten, zum Beispiel für Lebensmittel, Kosmetik, Kleidung und den Haushalt. Diese Ausgaben sind pro Monat immer etwas verschieden und nie ganz identisch. Vielleicht gibst Du einen Monat mal gar kein Geld für Klamotten oder für den Haushalt aus, im folgenden Monat steht dafür dann mehr an. Daher ist es wichtig, dass Du dein Haushaltsbuch über einen längeren Zeitraum führst.

Für das Haushaltsbuch kannst du zu Hand nehmen – es gibt aber auch Bei der Dokumentation deiner festen und veränderlichen Kosten können dir eine Excel-Liste oder ein Heft aus Papier helfen. Es gibt aber auch digitale Möglichkeiten, die dir das Haushaltsbuch-führen vereinfachen: Fotografieren und Hochladen von Rechnungen und Belegen sowie Zusammenrechnen der einzelnen Augaben sparen dir Zeit und Nerven.

Im folgenden findest du 3 kostenlose Haushaltsbuch-Apps:

3 kostenlose Haushaltsbuch-Apps

Werbe-Kennzeichnung, da Marken-Nennung, unbeauftragt und unbezahlt

Ein großer Nachteil am Haushaltsbuch ist die damit verbundene Dokumentation. Denn wenn man sich dazu entscheidet, eine solche Übersicht anzulegen, dann muss man folglich auch jede einzelne Ausgabe eintragen: jeden Kaffee, jede Kugel Eis und jede Busfahrkarte. Ist man hierbei nicht konsequent, so hat man auch nur einen geringen Mehrwert aus dem Ganzen.

Es gibt verschiedene Excel-Vorlagen für ein Haushaltsbuch, auch eine Excel-Datei hierzu selbst zu erstellen ist nur mit wenig Aufwand verbunden. Doch ist das Eintragen hier nicht wirklich komfortabel, gerade dann nicht, wenn Du unterwegs bist. Daher wurden Apps entwickelt, die dir das Eintragen von Ausgaben und damit das führen von Haushaltsbüchern leicht machen.

1. Haushaltsbuch-App Money Manager

Vorteile auf einen Blick

  • Kontenübersicht für Bargeld, Bankkonten und Karten
  • Unterkategorien für Ausgaben verfügbar
  • wiederholende Buchungen können eingestellt werden
  • viele grafische Darstellungen deiner Einnahmen und Ausgaben
Haushaltsbuch: Übersicht Ausgaben in %
Übersicht Ausgaben in % in MoneyManager
Haushaltsbuch: Auflistung der verschiedenen Konten
Auflistung der verschiedenen Konten in MoneyManager
Haushaltsbuch: Kategorien und Unterkategorien
Kategorien & Unterkategorien in MoneyManager

Die Money-Manager-App bietet Dir die Möglichkeit, deine Einnahmen und Ausgaben einfach zu erfassen und einen zeitlichen Überblick über die einzelnen Positionen zu erhalten. Beim Eintragen kann man zuerst wählen zwischen „Cash“, „Accounts“ und „Cards“ – also Bargeld, Überweisungen und Kartenzahlung. In dem Bereich „Konten“ wird eine Auflistung erstellt, die dir zum Beispiel einen Überblick über deinen Bargeldstand gibt. Da du das Bargeld ja meistens von deinem Girokonto abhebst und der Stand dort anschließend geringer ist, kannst Du auch dies mit der Funktion „Übertrag“ in der App abbilden.

Für Einnahmen und Ausgaben sind verschiedene Kategorien wie zum Beispiel Lebensmittel, Transport, Gesundheit mit jeweiligen Unterkategorien vor-eingestellt. Die Unterkategorien müssen zur Verwendung einmalig aktiviert werden. Du kannst ganz einfach neue Kategorien erstellen oder die, die Du nicht brauchst, umbenennen. Regelmäßige Zahlungen, wie zum Beispiel deine Miete, kannst Du als Dauerauftrag in der App vermerken.

Money Manager zeichnet dir automatisch zwei Kreisdiagramme, eines für deine Einnahmen und eines für die Ausgaben. Du kannst die Zeiträume, hierfür selbst auswählen und dir zum Beispiel deine Ausgaben für einen Monat oder für das laufende Jahr im Kreisdiagramm anzeigen lassen. Auf der Seite „Konten“ findest Du oben ebenfalls ein kleines Symbol, mit dem Du dir deine Ausgaben im Vergleich zu den Einnahmen im Verlauf der Monate grafisch anzeigen lassen kannst. Zudem kannst Du dir über „Filtern“ zum Beispiel anzeigen lassen, wie viel Prozent deiner gesamten Ausgaben im Monat du für „Essen gehen“ oder „Bahn fahren“ verwendet hast.

2. Haushaltsbuch-App epap

Vorteile auf einen Blick

  • leichteres Eintragen von Kosten durch Scannen von Kassenzetteln
  • Verknüpfung für digitale Belege möglich
  • umfangreiche Kategorien für wiederholende Ausgaben
  • du kannst dir ein monatliches Budget festlegen
  • Teilnahme an bezahlten Umfragen zum Konsumverhalten möglich
Kategorien in der App epap
Kategorien in epap
Budget-Übersicht in epap
Budget-Übersicht in epap
Haushaltsbuch: Übersicht Belege in epap
Übersicht Belege in epap

Die Haushaltsbuch-App von epap bietet dir die Möglichkeit, deine Ausgaben über Kassenzettel automatisch einzutragen: Kassenzettel können direkt eingescannt oder als Foto hochgeladen werden. Anschließend kannst Du die Angaben prüfen und einstellen, in welchem Laden du eingekauft hast. Du kannst Dir deine Ausgaben dann geordnet nach Shops anzeigen lassen.

Das Sannen der Kassenzettel spart dir viel Mühe und Arbeit im Vergleich zum manuellen eintragen. Wiederholende Ausgaben können in der App direkt vermerkt werden. Hier gibt es eine große Anzahl an Kategorien, die alphabetisch sortiert ist. Natürlich kannst Du aber auch eigene Kategorien hinzufügen.

Auch für digitale Rechnungen bietet epap eine nützliche Funktion: Du kannst dir eine epap-Email-Adresse einrichten und mit deiner normalen E-Mail verknüpfen. So können digitale Belege, die du zum Beispiel beim online-Shopping bekommst, direkt weitergeleitet und in der App eingetragen werden.

Auch einige Geschäfte in der Stadt bieten e-Kassenbons an, mit denen es genauso funktioniert. In der App kannst Du dir ebenfalls anzeigen lassen, wo Du in deiner Nähe Läden findest, die digitale Kassenbons anbieten.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Haushaltsbüchern kannst Du hier dein monatliches Budget festlegen, anstatt nur deine Einnahmen einzutragen. Hierdurch kannst Du zum Beispiel deine Miete, die du ja sowieso jeden Monat zahlst, von der Übersicht ausschließen. Genauso geht es mit Geld, das du gespart oder in Fonds investiert hast, und welches dir daher nicht mehr zum Ausgeben zur Verfügung steht.

Das Haushaltsbuch von epap bietet dir zudem Zugriff auf viele verschiedene Statistiken zur Auswertung deiner Einnahmen und Ausgaben. Zusätzlich hast Du die Möglichkeit, an Umfragen zu deinem Konsumverhalten teilzunehmen und dadurch kleine Geldbeträge zu erhalten.

Der größte Vorteil an diesem Haushaltsbuch ist für mich jedoch das Belege scannen.

3. Haushaltsbuch-App Mein Budget

Vorteile auf einen Blick

  • ca 20 voreingestellte Kategorien für Einnahmen und Ausgeben
  • du kannst Limits für diese Kategorien festlegen
  • wiederholende Buchungen können eingestellt werden
  • du kannst dir Sparziele setzen
  • deine Daten können in einer Datei exportiert werden
Haushaltsbuch Kategorien in Mein Budget
Kategorien in Mein Budget
Haushaltsbuch: Limits in Mein Budget
Limits in Mein Budget
Salden in Mein Budget

Mein Budget bietet dir ebenfalls kostenlos ein Haushaltsbuch, in dem Du deine Finanzsituation pro Monat mitverfolgen kannst. Einige Kategorien für Einnahmen und Ausgaben sind bereits voreingestellt, du kannst aber auch noch selbst welche hinzufügen. Deine Buchungen kannst Du auf wiederholend stellen, sodass du zum Beispiel deine Miete nicht jeden Monat erneut eintragen musst. Genauso kannst Du deine Ausgaben in die Zukunft setzen oder vergangene Kosten zum richtigen Datum nachtragen.

Die Startseite der App zeigt Dir die Übersicht über deinen Haushaltsplan, hier können auch zukünftige Einnahmen und Ausgaben abgelesen werden. Über den Bereich „Limits“ kannst Du bestimmte Kostengrenzen für einzelne Kategorien festlegen. Hier wird dir dann auch angezeigt, wie viel von diesem Budget du schon ausgegeben hast.

Du kannst Sparziele festlegen und damit zum Beispiel für deinen Urlaub Geld beiseite legen. Das Haushaltsbuch zeigt dir an, wie viel Geld du monatlich sparen musst, um auf dein Sparziel zu kommen. Zudem hast du Zugriff auf monatliche Statistiken und kannst deine Kosten im Zeitverlauf mitverfolgen.

Fazit

Ein Haushaltsbuch zu führen ist immer mit ein wenig Aufwand verbunden. Aber es ist eine sinnvolle Sache, um den Überblick über deine Kosten zu bekommen und um zu schauen, an welchen Stellen Du Geld einsparen kannst.

Die kostenlosen Haushaltsbuch-Apps MoneyManager, epap und Mein Budget helfen dir, deine Ausgaben zu organisieren und den Aufwand dabei möglichst gering zu halten.

Ich würde jedem empfehlen, das Haushaltsbuch führen einmal auszuprobieren – wenn auch nur für einen Monat – einfach um dir im Klaren zu sein wofür du dein Geld ausgibst. Ob nun über eine Excel-Liste, ein Buch aus Papier oder eine der Apps, das kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Gini

    Danke für deine Tipps! ich bin schon lange auf der Suche nach einem anständigen Haushaltsbuch, habe es erst auf Papier versucht aber dann schnell die Lust daran verloren. Die Apps probiere gleich ich mal aus

    1. Redaktion

      Hallo Gini,
      auf Papier alles aufzuschreiben wirklich recht umständlich. Mit Hilfe einer der Apps kannst Du dein Haushaltsbuch ohne viel Aufwand führen, ich hoffe so findest Du wieder mehr den Zugang dazu.

      viele Grüße,
      Hanna

  2. Ruth von epap

    Hallo liebe Hanna,

    hier ist Ruth von epap – vielen lieben Dank für das Feature unserer App! Wir haben uns sehr gefreut

    Weiterhin ganz viel Erfolg für deinen Blog – Finanzen verständlich machen ist ein super wichtiges Thema. Schön, dass du dich dem annimmst!

    Sonnige Grüße aus Hannover vom gesamten epap-Team!

    1. Redaktion

      Hallo Ruth,
      vielen Dank, ich freue mich über die Rückmeldung!

      liebe Grüße,
      Hanna

  3. Finanzgeplauder

    So ein Haushaltsbuch ist eine sinnvolle Sache. Ich bin ja eher der Excel-Tabellen-Freak, wobei ich gestehen muss, dass Apps schon praktischer sind. Mir ist nur nie wohl dabei, sie mit solch persönlichen Daten zu füttern. Ich habe mir die drei von dir empfohlenen Apps deshalb mal näher angeschaut. Mein Favorit wäre »Mein Budget«, weil die Daten nur auf dem Gerät gespeichert werden. Die anderen beiden bieten aber auch Sicherheit durch Verschlüsselung.

    1. Redaktion

      Hier muss jeder das für sich finden, womit man sich wohl fühlt! Ich finde die Apps praktisch, da sie einem viel Arbeit abnehmen, aber ich selbst habe auch recht lange mit einer Excel-Tabelle gearbeitet.

      viele Grüße,
      Hanna

    2. René

      Wir haben auch schon einige Apps ausprobiert, sind aber immer wieder bei Google Tabellen bzw. Excel hängen geblieben. Die 3 Apps in diesem Artikel sehen allerdings sehr ansprechend aus, und wir werden sie uns mal ansehen. Danke!

  4. finanzmixerin

    Hallo Hanna,

    ich nutze die App Finanzchecker von der Sparkasse.

    Die ist ansonsten werbefrei.

    Viele Grüße

    Tanja

    1. Redaktion

      Hallo Tanja,

      vielen Dank für den Tipp!

      Beste Grüße, Hanna

  5. Rebecca

    Liebe Hanna,
    ich führe schon seit Jahren ein Haushaltsbuch – ganz schlicht und einfach per Excel-Liste – und finde es wirklich unerlässlich dabei, den Überblick über meine Einnahmen und Ausgaben zu behalten und Sparpotentiale zu finden. Der Aufwand dafür ist wirklich gering im Vergleich zum Gewinn, wenn man alle Quittungen aufhebt und es z.B. einmal pro Woche pflegt.
    Herzliche Grüße
    Rebecca