Tipps für die Berufswahl: Zwischen Interessen, Perspektiven und Prioritäten

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Letztens sprach ich mit meiner kleine Cousine (15) über Berufsorientierung. Sie muss demnächst ein Praktikum machen und hat sich in dem Zug Gedanken gemacht, welcher Job wohl einmal für sie in Frage kommen könnte. Welchen Tipp kann man ihr dafür mitgeben?

Ich fand es gar nicht so einfach, ihr dabei konkret zu helfen. Das Themenfeld ist so weit, es gibt so viele verschiedene Jobs. Welcher davon wohl am besten zu ihr passt? Das kann nur sie selber wissen, wenn es überhaupt jemand weiß. Und ich wollte auch ihre Wahl nicht beeinflussen, indem ich von einer konkreten Branche schwärme oder eine andere schlecht rede.

Was hab ich also gemacht? Ich erzählte ihr von meinen eigenen Gedanken bei der Berufswahl. Sie waren – auch wenn mir das damals noch nicht bewusst war – stark geprägt von meinen Eltern. Als Kind bekommt man eben doch vieles mit, reagiert impulsiv und versteht erst im Nachhinein die Zusammenhänge.

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Meine Mutter hat bei ihrem Job im sozialen Bereich leider nicht die besten Arbeitsbedingungen vorfinden können. Insbesondere nach der Elternzeit hat sie kein besonders nettes Angebot von ihrem Arbeitgeber bekommen. Der Alltag war geprägt von Stress und Spannungen im Team. Natürlich habe ich mitbekommen, wie es ihr damit ging und mich dann instinktiv gegen einen solchen Job entschieden. Auch wenn ich den Bereich eigentlich spannend gefunden hätte.

Anders war es bei meinem Vater, er hatte einen guten Job, war dabei allerdings sehr spezialisiert. Das bekamen wir zu spüren, als die Firma sich entschied umzustrukturieren und den Standort zu schließen. Es war nicht leicht, in der gleichen Region einen neuen Job in dem Fachgebiert zu finden. Mehrmals stand im Raum, ob wir nicht nach Süddeutschland ziehen müssen.

Vielleicht habe ich auch mal einen Mann, der einen so spezialisierten Job hat, hab ich im zarten Alter von 18 Jahren gedacht. Aber was ist, wenn ich dann genauso spezialisiert bin? Die Wahl zwischen nicht  mit dem Partner zusammen leben können und den eigenen Job aufgeben bzw. in einem anderen Job bei Null starten müssen, schien mir nicht sehr verlockend.

Ich wollte also einen Job haben, mit dem ich im Fall der Fälle überall etwas finden würde. Vielleicht nicht überall einen wahnsinnig guten Job, aber einen Job, mit dem ich mein eigenes Geld verdienen kann.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf habe ich mir dann überlegt was mich interessiert und welche Fächer in der Schule mir am meisten Spaß gemacht haben (sofern man da von Spaß sprechen konnte). So bin ich letztendlich bei Wirtschaftswissenschaften gelandet.

Ob das die beste Wahl für mich war? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war es aber nicht die schlechteste.

Meine Empfehlungen für die Berufsorientierung:

  • Schau nach den Themen und Fächern, die dich schon länger interessieren: Die Berufswahl ist eine langfristige Entscheidung, kein Trend der gerade ganz gut klingt
  • Überlege dir, was du gut kannst: Manchmal passen Interessen und Skills nicht 100% zusammen: Du willst zum Beispiel Anwalt werden, aber das argumentieren fällt dir schwer? Dann wäre es gut, entweder daran zu arbeiten oder zu schauen, welche Berufe dir vielleicht mehr liegen
  • Recherchiere über deine Gehaltsperspektiven: Auch wenn es vielleicht kein entscheidendes Kriterium für deine Jobwahl ist, solltest du eine ungefähre Vorstellung davon haben, was du in deinem Job später verdienen kannst. Als Friseur wirst du beispielsweise nicht das gleiche verdienen wie als Arzt.
  • Sammle praktische Erfahrungen: Dich interessiert Berufsfeld XY? Super, dann schau ob du über ein Praktikum, einen Schnuppertag etc. dort reinschauen und die Arbeit ein bisschen kennen lernen kannst
  • Lege deine Prioritäten fest: Was ist dir bei deinem Job wichtig? Sind es flexible Arbeitszeiten, ein hohes Gehalt, Stabilität, Bewegung an der frischen Luft oder die Vereinbarkeit mit der Familie? Je nachdem was dir hier wichtig ist, werden einige Berufe attraktiver als andere für dich sein

Darüber hinaus möchte ich hier noch erwähnen, dass die Berufswahl zwar in der Regel eine langfristige Entscheidung ist, aber keine Entscheidung für immer. Solltest du eher schlecht mit deinem Beruf klarkommen, dann gibt es immer nochmal die Möglichkeit zu wechseln.

Welche Empfehlungen hast du für die Berufswahl? Lasst und gemeinsam Ideen sammeln!

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Queen All

    Hinterher ist man immer schlauer – bei kaum einem Thema passt der Spruch so gut, wie bei der Wahl des passenden Berufes. Und so viele Menschen wissen genau, was das beste für einen selbst ist. Mit Abi war es bei mir damals selbstverständlich, dass ich studiere – was, war eigentlich egal. Ging natürlich erst mal in die Hose. Das ist sicher kein Weltuntergang. Aber nicht jeder hat die Möglichkeit, später nochmal zu wechseln. Ich sehe das als enormen Luxus an, dass ich mit 30 nochmal studieren konnte.
    Mein wichtigster Rat heute wäre, einerseits nicht auf all die Menschen zu hören, die meinen zu wissen, was am besten für einen selbst ist. Und andererseits sich ihre Einwände und Argumente zumindest anzuhören und für sich selbst ehrlich und neutral (in dem Alter neigt man ja zu Trotzreaktionen) zu hinterfragen.

  2. Jill Christen

    Mach dich frei von Tipps a la „die Branche X würde doch zu dir passen“ – was zu dir passt weißt du am besten und nachher ärgert man sich, wenn man solche Tipps dann beherzigt hat

  3. Amy

    super Tipps! ich würde noch ergänzen: sein offen dafür, deine Wahl nochmal zu ändern. Bin so froh dass ich damals meine Ausbildung im Einzelhandel abgebrochen habe und stattdessen Erzieherin geworden bin. Auch wenn die Entscheidung in meinem Umfeld erstmal auf wenig Verständnis traf