Eine Million zur freien Verfügung

Angenommen, Du hättest auf den Schlag eine Million Euro zur Verfügung  – durch langjähriges und geschicktes investieren, durch einen Lottogewinn, das Preisgeld in einer Fernsehsendung oder was auch immer. Wie würdest Du dieses Geld einsetzen, was würdest Du damit machen? Zu diesem Gedankenexperiment ruft Nadine von Coasting to FIRE im Rahmen ihrer Blogparade auf und dies ist mein Beitrag hierzu.

Ich muss sagen, dass mir diese Fragestellung schon ein paar mal im Leben begegnet ist, meist während Spielen auf Partys oder in eher belanglosen Diskussionen: Was würdest Du machen, wenn Du Geld hättest? So richtig viel Geld? Je nachdem, wann man mich fragte, war manchmal eine Weltreise hoch im Kurs, die Villa am Stand oder auch eine Selbstständigkeit mit eigenem Hotel. Alles Dinge, die ich zwar noch immer schön fände, die aber heute nicht mehr unbedingt auf meiner Liste stehen.

Million

Heute würde ich mein Geld in die folgenden Bereiche aufteilen:

Träume erfüllen

Geld bietet immer auch Möglichkeiten. Möglichkeiten, mehr Dinge zu kaufen und zu machen und damit ein klein wenig mehr frei zu sein als zuvor. Gerade bei einem so großen Betrag von einer Million Euro ist dies markant: Man wird förmlich dazu aufgerufen, einen Teil für etwas zu nutzen, von dem man schon immer geträumt hat. Bei mir wäre das:

  • Reisen (3-4 Wochen)
  • weniger arbeiten bzw. selbstständiges Projekt
  • Startkapital für ein Haus

Ich würde auf jeden Fall eine größere Reise machen, es gibt noch so viele schöne Orte, die ich noch nicht besucht habe. Bali, Paris und New York stehen zum Beispiel auf meiner Liste – hier würde ich mir mindestens ein Ziel aussuchen. Vielleicht würde ich auch anschließend noch einen Aufenthalt in Portugal dranhängen, in meinem Auslandssemester dort habe ich das Land kennen und lieben gelernt.

Ich würde glaube ich auch ein selbstständiges Projekt wagen (ein Ferienhotel wäre es aber in diesem Fall nicht). Denn man wäre ja nicht auf die Einnahmen hieraus angewiesen, da sowieso genug Geld da wäre. Eine bestimmte Summe würde ich ebenso nutzen, um meinem Traum von einem Haus näher zu kommen – die Immobilienpreie sind ja leider recht stark explodiert in den letzten Jahren und da sind finanzielle Polster definitiv ein Vorteil. Allerdings würde ich mir dies vielleicht auch aufheben, bis sich die Lage am Markt wieder entspannt.

Abgeben

Das Nehmen und „Zurückgeben“ hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt, natürlich würde ich auch im Fall von einer Million etwas zurückgeben: an meine Familie, die mich immer unterstützt hat, und Freunde, die immer für mich da sind. In welcher Form, das müsste ich mir dann noch überlegen – meine ersten Ideen waren eine große Feier für alle, Kurztrips über das Wochenende oder/und finanzielle Unterstützung bei ihren Plänen und Vorhaben, falls ich hier helfen kann.

Auch Spenden wäre mir wichtig. Es gibt so viele gemeinnützige Projekte für Kinder, die in Armut leben, und ebenso Umweltschutzorganisationen, die so viel wichtige Arbeit leisten.

Investieren

Ich hätte diesen Blog nicht ins Leben gerufen, wenn ich immer das ganze Geld ausgeben würde, was ich zur Verfügung habe – daher also hier der Part über das Investieren:

Geldanlage kann sich auch bei großen Summen besonders lohnen, wenn man große Summen investiert: Angenommen, man legt auf den Schlag 100.000€ in einen ETF an. Die durchschnittliche jährliche Rendite bei ETFs betrug in den vergangenen Jahren ca. 8%, dieses Jahr wird sie wohl etwas darunter liegen. Im folgenden habe ich mal 5% angenommen, also recht konservativ gerechnet.
Durch den Zins- und Zinseszinseffekt summiert sich der Betrag auf knapp 130.000 nach 5 Jahren. Wartet man weitere 5 Jahre, also nach insgesamt 10 Jahren, sind daraus etwa 163.000 geworden.

ETF Zinseszinseffekt

Die angenommene durchschnittliche Rendite von 5% pro Jahr ist hierbei keine Garantie – in der Vergangenheit haben sich die Indizes und zugehörigen Fonds zwar recht gut entwickelt, aber dies muss nicht unbedingt in Zukunft auch so sein. Gerade angesichts von sich andeutenden Wirtschaftskrisen aufgrund von Lieferengpässen, der Energiekrise und zunehmender politischer Unsicherheit ist es wahrscheinlich, dass man hier in Zukunft mit niedrigeren Prozentwerten rechnen muss als in den letzten Jahren. Das Prinzip bleibt hier das Gleiche, man muss nur mehr Zeit einplanen.

Und es natürlich auch noch andere und vielleicht auch lukrative Alternativen zur Geldanlage in Fonds und ETFs: Immobilien, Rohstoffe, Aktien, P2P….
Mein Beispiel soll vor allem zwei Dinge zeigen: Erstens, dass es gar nicht schwierig ist, mehr Geld zu bekommen, wenn man erstmal einiges an Geld besitzt und dieses klug anlegt, und zweitens, dass die Zeit ein entscheidender Faktor dabei ist: je früher man sich um Geldanlage kümmert, desto mehr kann man vom Zinseszinseffekt profitieren.

Fazit:

Um zurück zur Ausgangsfragestellung zu kommen: Es gibt bestimmt eine Million Möglichkeiten, was man mit einer Million Euro machen kann. Meine größten Anliegen wären mir langzeitige Wünsche zu erfüllen oder ihnen zumindest näher zu kommen und einen Teil für den „guten Zweck“ abzugeben. Der Rest würde langfristig angelegt werden.

Disclaimer: Keine Anlageberatung! Mache selbstständige Recherchen!

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Amelie

    Dieses Gedankenexperiment schreibe ich demnächst auch mal für mich selbst auf – ich erkenne mich in vielen deiner Punkte wieder 🙂

    1. Schweizer-Minimalist

      Ich mach diese Gedankenexperimente auch manchmal. Die Zahlen in der Tabellen entsprechen aber nicht 5% sondern einiges mehr. Nichts für ungut aber die Tabelle musst du nochmals neu rechnen da ist wohl ein Fehler eingeschlichen. Bei 5% Rendite / Jahr und 100’000 Startkapital erhalte ich folgende Beträge:
      100’000
      105’000
      110’250
      115’763
      121’551
      127’628
      134’010
      140’710
      147’746
      155’133

      Liebe Grüsse
      Schweizer-Minimalist

      1. Redaktion

        Danke für den Hinweis, war tatsächlich ein kleiner Fehler in der Rechnung. Ich habe die Tabelle angepasst.

  2. Julia

    Hallo,
    danke für den Einblick, wir sind uns da ziemlich ähnlich. Selbstständig arbeiten, reisen, abgeben, investieren. Ich musste schon ein wenig darüber nachdenken und habe dann gesehen, dass mein Weg auch ohne die Million in diese Richtung geht.
    Liebe Grüße
    Julia

    1. Redaktion

      Das freut mich sehr für dich, Julia! Ich denke auch wir müssen nicht auf 1 Million warten, um uns das alles erfüllen zu können, Geld macht uns nur die Entscheidungen ein bisschen einfacher.

      Liebe Grüße,
      Hanna

  3. Liebe Hanna,

    vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade! Du bist die erste, die statt zur Bank zu gehen, direkt in ETF investieren würde, aber da wir ja quasi Kolleginnen sind, bin ich natürlich nicht überrascht, dass du dir lieber selbst Gedanken machst, wie du dein Geld vermehren kannst, als dass du dein Geld einem Bankverkäufer anvertraust. 😉 Bali steht tatsächlich auch noch auf meiner Reise-Todo-Liste, das haben wir dann also auch gemeinsam.

    1. Redaktion

      Hallo Nadine,
      die Blogparade war echt eine schöne Idee! bei diesem Thema kann jeder mitmachen und doch haben wir alle individuelle Vorstellungen 🙂

      Liebe Grüße,
      Hanna