Mein Zugang zum Thema Finanzen: Rebecca von frei-mutig

In dieser Interview-Reihe möchte ich aufzeigen, wie Frauen Ihren Weg zum Geld anlegen gefunden haben: Was war der Auslöser, sich mit dem eigenen Geld zu beschäftigen? Welche Hürden gab es und wie wurden sie gemeistert? Welche wertvollen Erfahrungen konnten daraus mitgenommen werden?

Meine Fragen beantwortet heute Rebecca von frei-mutig.

Über Rebecca:

Rebecca Broich bloggt auf Frei-mutig darüber, wie jeder mit Minimalismus, guten Gewohnheiten und unterstützenden Finanzen einfach besser leben kann.

Ihre Texte inspirieren dazu, alle Bereiche des Lebens auszumisten, um mehr Zeit, Energie und Geld für die wirklich wichtigen Menschen und Dinge zu gewinnen.

Rebecca-von-frei-mutig.de

Wann bzw zu welchem Anlass hast du angefangen dich mit deinen Finanzen zu beschäftigen?

Rebecca: Vor einigen Jahren, als ich zu meinem Freund in seine nicht einmal 35 m² kleine Studentenwohnung gezogen bin. Nach vergeblichen Versuchen, Ordnung in unseren gemeinsamen Haushalt zu bringen, bin ich online auf Minimalismus gestoßen. Mir wurde klar: Wir brauchten kein besseres Ordnungssystem, sondern unser Problem lag schlicht darin, dass wir zu viele Dinge (doppelt) besaßen, die wir nicht brauchten.

Was mit Geschirr, Werkzeug und Kosmetikartikeln begann, habe ich bald auch auf meine Finanzen übertragen: Schritt für Schritt Unwichtiges aussortieren und Ordnung in meine lange verdrängten Finanzen bringen.

Welche Hürden gab es dabei und wie bist du sie umgangen?

Rebecca: Am Anfang war ich eine Zeit arbeitslos, da hatte ich nicht viel Geld zum Ausgeben zur Verfügung, geschweige denn zum Investieren. Deshalb habe ich die Zeit genutzt und mich zunächst auf die Ausgabenseite konzentriert.

In einem Haushaltsbuch habe ich genau festgehalten, wofür ich überhaupt Geld ausgebe. Das mache ich heute übrigens immer noch. Damals hat es mir die Augen geöffnet. Auf einmal sah ich schwarz auf weiß, wie viel ich für unnützes Zeug ausgab. Sparmöglichkeiten wurden offensichtlich.

Als ich dann wieder einen Job hatte, habe ich angefangen, einen festen Teil meines Gehalts zu investieren. Nach und nach musste ich jedoch festgestellt, dass ich viele negative Glaubenssätze in Bezug auf Geld verinnerlicht hatte. Ich habe dann Bücher zu dem Thema gelesen und daran gearbeitet, hinderliche Muster aufzuspüren und sie durch zielführendere zu ersetzen.

Was war dein erstes Investment?

Rebecca: Ich weiß noch genau, wie mir als Jugendliche ein Bausparvertrag von meiner Familie und unserem Bankberater empfohlen wurde. Diesen Sparvertrag musste ich allerdings vorzeitig kündigen, da ich das eingezahlte Geld für den Beginn meines Studiums brauchte und nicht für ein Baudarlehen.

Durch die hohen Gebühren war das Ganze für mich letztlich ein reines Verlustgeschäft. Richtig angefangen an der Börse zu investieren habe ich erst Jahre später nach dem Studium. Es handelte sich um einen monatlich anpassbaren Wertpapiersparplan für einen kostengünstigen MSCI Word-ETF.

Was hast du daraus gelernt? Würdest du es nochmal genauso machen?

Rebecca: Ich würde keinen Vertrag mehr abschließen, nur weil etwas staatlich gefördert wird oder weil jemand aus dem Bekanntenkreis es mir empfiehlt. Welches Finanzprodukt zu mir und meiner Lebensplanung passt, kann ich am allerbesten einschätzen. Deshalb finde ich es wichtig, sich selbst zu informieren und verstehen zu lernen, worin die Nachteile liegen.

Gerade in sehr jungen Jahren ist es wichtigen darauf zu achten, dass Investitionen flexibel gestaltbar sind, z.B. die Höhe der Einzahlungen. Außerdem sollte es möglich sein, Zahlungspausen einzulegen, etwa wenn man eine Zeit lang im Ausland lebt oder auf Jobsuche ist.

Welchen Tipp möchtest du den Lesern noch mitgeben?

Rebecca: Ich würde empfehlen, früh anzufangen mit kleinen Beträgen zu investieren. Mit der Zeit kannst Du immer mehr vom Zinseszinseffekt profitieren. Zeit hilft auch, sich an das Auf und Ab der Kurse zu gewöhnen. Hab keine Angst, Fehler zu machen. Es gibt keine Anlageform, die zu 100 Prozent sicher ist. Informiere Dich und dann handle!

Vielen Dank liebe Rebecca, dass du diese wertvollen Erfahrungen mit uns teilst!

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