Schufa-Auskunft: bin ich kreditwürdig?

Es ist eines der meist-gefürchteten Dinge, wenn es um Finanzen geht: die Schufa-Auskunft. Das Rating, das entscheidet, ob du einen Kredit oder Mietvertrag unterschreiben kannst. Doch was hat es genau damit auf sich? Wie kommt der Schufa-Score zustande und wieso bereitet die Schufa so vielen Menschen Sorgen?

Was ist die Schufa?

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, genannt Schufa, ist eine private Auskunftei. Sie sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von allen Bürgern. Mit den Daten wird der Schufa-Score errechnet, ein Wert zwischen 0 und 100.

Dieser gibt Auskunft über deine Bonität: Je höher er ist, desto höher wird deine Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Bei einem Score von 95 und darüber gilt das Risiko, dass es bei dir zu Zahlungsausfällen kommt, als gering.

Die Schufa-Auskunft kann dir helfen, deine Kreditwürdigkeit zum Beispiel bei Banken zu belegen. Gibt es jedoch negative Einträge in deiner Akte, so kann dies bei der Kreditvergabe zu Problemen führen.

Was beeinflusst meinen Schufa-Score?

Dein Schufa-Rating setzt sich durch eine Reihe verschiedener Faktoren zusammen. Wie genau der Score berechnet wird, ist öffentlich nicht bekannt. Jedoch wissen wir, was positive und was negative Auswirkungen darauf haben kann:

Wohnsitz

Deine Adresse wird durch die Schufa in ihrer Kartei gespeichert. Dabei ist weniger dein genauer Wohnsitz relevant, sondern mehr die Umgebung und der Bezirk, in dem Du wohnst. Wie hoch ist das Durchschnittseinkommen in deinem Bezirk? Lebst Du in der Nähe sozialer Brennpunkte? Die Kreditwürdigkeit von Personen in Berlin-Kreuzberg oder Neukölln wird tendenziell schlechter eingeschätzt als jene von Menschen mit Wohnsitz in Zehlendorf.

Konten und Karten

Bist du langjähriger Kunde bei deiner Hausbank, so wirkt sich dies positiv auf dein Schufa-Rating aus. Denn die langfristige Bindung erzählt von Beständigkeit und Kundentreue über die Jahre. Häufig neue Konten zu eröffnen und nur kurz zu nutzen, bringt dir eine schlechtere Bewertung bei der Schufa. Die Bonitätseinschätzung verringert sich ebenfalls, wenn mehrere verschiedene Girokonten und Kreditkarten auf deinen Namen laufen. Auch der Einsatz der Kreditkarte für Ratenzahlungen tut dem gleich. Kündige deshalb Karten und Konten, die du nicht nutzt.

Höhe Dispokredit

Mit der Höhe des Überziehungskredits (Dispo) bewertet die Bank ihr Risiko, dir einen kurzfristigen Kredit zu gewähren. Je höher sie die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass Du alles zurückzahlen kannst, desto höher kann sie auch deinen Kreditrahmen wählen. Es gibt Banken, die die Höhe des Dispokredits ihrer Kunden an die Schufa melden. Hier wird die Kreditwürdigkeit höher eingeschätzt, je höher der eingeräumte Kreditrahmen ist.

Kredite und Anfragen

Deine Kreditverträge werden bei der Schufa erfasst und gespeichert. Dies gilt für Ratenkredite, Handyverträge sowie auch für Immobiliendarlehen und Unternehmensfinanzierungen. Die Anzahl deiner Verträge und Höhe deiner Schulden ist für Kreditinstitute einsichtig, wenn du etwas Neues abschließen möchtest: Die verbindliche Anfrage eines Kreditvertrags wird durch die Schufa erfasst. Wenn du diese Anfrage an mehrere Banken stellst, um dir verschiedene Angebote einzuholen, so werden alle Anfragen aufgenommen. Dies geschieht unabhängig davon, ab du wirklich einen neuen Kreditvertrag abschließt oder dich letztendlich doch dagegen entscheidest. Wenn du bei der Bank jedoch lediglich anfragst, zu welchen Konditionen sie dir einen Kredit gewähren würden, dann wird dies nicht in über die Schufa festgehalten.

Zahlungsverhalten

Ebenso wird festgehalten, ob du die Kreditraten und Rechnungen immer fristgerecht bedient hast. Kam es zu verspäteten Zahlungen und Überziehungen, dann wirkt sich dies negativ auf deine Bonität aus. Schließlich kann nicht mehr sichergestellt werden, dass du dich bei deinem neuen Vertrag an alle Fristen hältst, wenn du dies in der Vergangenheit schon häufiger nicht getan hast.

Woher weiß ich, wie kreditwürdig ich bin?

Um zu sehen wie kreditwürdig die Banken dich einschätzen, kannst du selbst eine Schufa-Auskunft anfordern. Einmal im Jahr kannst Du kostenlos Einsicht über dich bei allen Auskunfteien (Schufa, Creditreform, Infoscore) beantragen. Dies geht ganz bequem online zum Beispiel über meineSCHUFA.de. Rechtgrundlage hierzu ist die seit 2018 geltende DSGVO.

Du solltest zur Beantragung der Schufa-Auskunft ein Foto von deinem Personalausweis bereithalten. Nach der Anforderung können allerdings mehrere Wochen vergehen, bis du deine Auskunft per Post erhältst.

Da sich um diesen Teil vielerlei Mythen halten, sei hier noch einmal betont: Die Einsicht in die von dir gespeicherten Daten bei der Schufa hat keinerlei Einfluss auf deinen Schufa-Score. In Gegenteil, du solltest deinen Score regelmäßig prüfen, um mögliche Fehler und Unstimmigkeiten in deiner Akte zeitnah aus dem Weg räumen zu können.

Fallen Unstimmigkeiten in deiner Schufa-Auskunft erst im Zuge einer Kreditprüfung auf, so kostet es oft Zeit und Nerven, diese berichtigen zu lassen. Im steigenden Zinsmarkt musst Du außerdem damit rechnen, dass die Zins-Konditionen der Bank nicht gesichert werden können, wenn sich die Prüfung deiner Bonität verzögert.

Wie kann ich meinen Schufa-Eintrag löschen?

Dass nicht alle Daten in deiner Schufa-Auskunft korrekt erfasst werden, ist leider keine Seltenheit. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass Verträge nicht gelöscht werden, obwohl sie bereits vor guter Zeit von Dir gekündigt worden. Oder dass Daten zu lange gespeichert und dadurch auch länger in deinen Score mit aufgenommen werden.

Wenn die gespeicherten Angaben in deiner Schufa-Auskunft nicht stimmen, kannst Du verlangen, dass deine Daten berichtigt werden. Melde dich dafür direkt bei der Schufa oder der entsprechenden anderen Auskunftei und reiche am besten Dokumente mit ein, die deine These untermauern. Dies kann zum Beispiel die Kündigung des Handyvertrags sein oder die Bescheinigung darüber, dass dein Ratenkredit vollständig abgebucht wurde. Allerdings solltest Du beachten, dass manche Informationen über einen gewissen Zeitraum in der Datenbank der Schufa bestehen bleiben:

Zahlungsverzug Rechnungen / Raten3 Jahre
Zurückgezahlte Kredite3 Jahre
Privatinsolvenz3 Jahre
Ratenkredite / Forderungen bis 1.000€Löschung, wenn Beträge vollständig bezahlt
Girokonto, Kreditkarte, HandyverträgeLöschung, wenn aufgelöst
Vorherige Anschriften3 Jahre (zur Vermeidung von Verwechslungen)
Speicherung der Daten durch die Schufa, Quelle: schufa.de

Fazit

Die Schufa erfasst Daten zu deinem Zahlungsverhalten und errechnet daraus einen Score. Dieser ist maßgeblich für Banken bei der Kreditvergabe. Du kannst ein paar Dinge tun, um deinen Score zu optimieren, zum Beispiel kannst Du ungenutzte Konten und Kreditkarten kündigen. Deine Schufa-Auskunft kannst Du einmal im Jahr kostenlos anfordern und auf ihre Richtigkeit prüfen.

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