Buyback-ETFs: Steigende Kurse durch Aktienrückkauf?

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Wenn eine Firma ihre eigenen Aktien zurück haben will – dann ist das doch ein gutes Zeichen, oder nicht?! Buyback-ETFs spielen mit genau diesem Phänomen. Vielleicht hast du dich auch immer schon gefragt, was Firmen zu Aktienrückkäufen bringt und welche Auswirkungen das hat. Antworten findest du hier in diesem Artikel.

Was ist ein Buyback = Aktienrückkauf?

Als Buyback bezeichnet man den Vorgang, wenn ein börsengelistetes Unternehmen mit seinen Gewinnen eigene Aktien zurückkauft. Dadurch verringert sich das Angebot an verfügbaren Aktien dieser Firma auf dem Markt.

Nach dem Modell zur Preisbildung aus Angebot und Nachfrage lässt dies den Aktienkurs in die Höhe steigen. Buyback-ETFs bündeln Aktien von Firmen, die regelmäßig ihre eigenen Wertpapiere vom Markt zurückkaufen. Anleger rechnen hier mit schnellereren Kusrsteigerungen als üblich.

Was sind die Gründe für einen Aktienrückkauf?

Hat ein Unternehmen hohe Gewinne erwirtschaftet, dann hat es verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen:

1️ Das Unternehmen kann das Geld für Investitionen einsetzen und so zum Beispiel in neue Märkte expandieren oder das Geld für neue Produktentwicklungen einsetzen.
➕ Das Geld bleibt im Unternehmen und hilft beim wachsen
➖ kein kurzfristiger Vorteil für dich als Anleger

2️ Die Firma kann ihre Dividenden an Aktionäre erhöhen und so Anleger an ihren Gewinnen teilhaben lassen
➕ Direkter Vorteil für dich als Anleger
➖ das Geld fließt aus dem Unternehmen
➖ es ist schwierig die Dividende in dünnen Jahren wieder zu senken – hier muss man mit großen Kursverlusten rechnen

3️ Das Unternehmen kann eigene Aktien zurückkaufen (Buyback) und damit den Aktienkurs stärken
➕ Direkter Vorteil für dich als Anleger
➖ das Geld wird nicht für Investitionen genutzt

Firmen, die in den nächsten Jahren nicht groß weiter wachsen wollen, weil die Bedingungen in ihrer Branche dies vielleicht gar nicht hergeben, wählen oft Möglichkeit 2) oder 3).

Dazu zählen auch Unternehmen aus der Tabak- oder Ölindustrie. Beides Felder, die eher wenig Wachstumsmöglichkeiten haben und für dich als Anleger nicht unbedingt interessant sind – insbesondere dann nicht, wenn dir die Zukunft der Umwelt am Herzen liegt. Durch ihre hohen Dividenden und auch durch Kurssteigerungen machen sie sich jedoch wieder attraktiver.

Aktienrückkäufe gibt es aber in allen Branchen. In erster Linie weisen sie darauf hin, dass es dem Unternehmen wirtschaftlich gut geht – sonst hätten sie gar nicht die Mittel dazu, eigene Aktien zurückzukaufen. Sie können ebenso auftreten, wenn das Management die eigenen Aktien als unterbewertet sieht.

Beispiele für Buyback-ETFs

Der Invesco Global Buyback Achievers UCITS ETF der Fondsgesellschaft Invesco ist 47 Millionen € schwer. Er bildet den Nasdaq Global Buyback Achievers Index physisch nach. In dem Index werden internationale Unternehmen abbildet, die regelmäßig Aktienrückkäufe durchführen, mehr als die hälfte der Firmen stammt dabei jedoch aus den USA. Der Fonds wurde im Oktober 2014 aufgelegt, er investiert hauptsächlich in Finanzdienstleistungen, Energie, Nicht-Basiskonsumgüter und den Gesundheitssektor.

Der Amundi ETF S&P 500 Buyback UCITS ETF USD hat ein Fondsvolumen von 49 Millionen €. Es handelt sich um einen synthetischen ETF, der in die Aktien mit den höchsten Aktienrückkaufquoten aus dem S&P 500 Index investiert. Er besteht seit dem Januar 2018, Dividenden werden reinvestiert.

Analog dazu gibt es den Amundi S&P 500 Buyback UCITS ETF EUR © mit 73 Millionen € Fondsvolumen. Dieser besteht ebenfalls seit Januar 2018 und bildet rückkaufstarke Aktien aus dem S&P 500 Index in Euro synthetisch ab.

Fazit

Buyback-ETFs können eine Möglichkeit für dich sein, wenn du auf steigende Aktienkurse spekulieren willst. Dies ist aber – wie so oft beim Investieren – eine Wette. Zu beachten ist hier, dass es auch Krisenzeiten ohne signifikante Aktienrückkäufe für eine längere Zeit geben kann. Zudem handelt es sich bei den Buyback-ETFs um kleinere Themenfonds, die entsprechend mehr Risiko haben als ein großer All-World-ETF

Disclaimer: Keine Anlageberatung! Bitte mache eigene Recherchen, bevor du dein Geld investierst. Geldanlagen sind immer mit Risiken verbunden!

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Queen All

    Ich wusste ja, dass es viele Nischen-ETFs gibt, aber von dieser Variante habe ich nicht gehört. Kann man als Beimischung sicher versuchen. Aber als Hauptinvestition sehe ich das Risiko zu hoch. Zudem bei manchen dieser Unternehmen (Öl, Tabak) die Zukunftsaussichten langfristig eher unsicher sind.

    1. Hanna

      Das sehe ich wie du, ich würde Themen-ETFs grundsätzlich nur als Beimischung nehmen. Denn hier konzentriert man sich auf ein paar wenige Unternehmen zu einen bestimmten Thema, was auf der einen Seite spannend ist, aber eben auch Risiken mit sich bringt.