ChatGPT und 5 Fragen zur Zukunft der Finanzwelt

Eine Entwicklung, die derzeit für viel Aufregung und Diskussion sorgt, ist „Chat GPT“. Das auf künstlicher Intelligenz basierende Programm kann unter anderem Fragen sachlich beantworten. Ich wollte dies einmal ausprobieren und habe dem Chatbot 5 Fragen über die Zukunft der Finanzwelt gestellt.

Was ist ChatGPT?

Der Chatbot der US-amerikanischen Firma Open AI kann mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Gespräche führen, Fragen beantworten, programmieren, Songtexte schreiben und vieles mehr. Die Antworten sind generisch und wirken wie durch Menschen geschrieben. Eine Tatsache, die viele Personen- und Berufsgruppen wie zum Beispiel Copy-Writer in Sorge über ihre Zukunft versetzt. Inweiweit sich das Programm allerdings durchsetzen wird, ist derzeit noch völlig offen.

Chat GPT zieht die Daten aus im Internet veröffentlichten Texten sowie sozialen Medien und Foren, lernt dadurch (Alltags-)Sprache kennen und nimmt auf, wie man angemessen auf bestimmte Fragen reagiert. Dabei kann das Programm jedoch nur auf Daten bis zum Jahr 2021 zurückgreifen.

Da die Entwicklung noch recht neu ist, müssen auch der rechtliche Rahmen und die  Einsatzgebiete von Chat GPT erst abgesteckt werden.

Frage 1: Das weltweite Wirtschaftswachstum ist begrenzt durch ein Limit an Ressourcen. Ab wann wächst unsere Wirtschaft nicht mehr?

ChatGPT:

Es gibt verschiedene Ansätze, um die Begrenzung des Wirtschaftswachstums durch Ressourcen zu beschreiben. Einer davon ist die Idee des physischen Limits, wonach es eine Obergrenze für die Menge an Ressourcen gibt, die wir nutzen können, um Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Ein anderer Ansatz ist die Idee des ökologischen Limits, wonach das Wirtschaftswachstum durch die Belastung der Umwelt begrenzt wird. Es ist schwer zu sagen, wann genau das Wirtschaftswachstum aufhören wird zu wachsen, da es von vielen Faktoren abhängt, wie z.B. technologischen Fortschritt, politischen Entscheidungen und sozialen Veränderungen. Einige Experten argumentieren, dass wir uns bereits in einer Phase des „postwachstums“ befinden, in der das Wachstum an Dynamik verliert und andere Formen der Entwicklung und des Wohlstands gefördert werden müssen.

Frage 2: Wie lange haben wir noch Inflation von ca. 8%, bzw. wann wird die Inflation wieder auf ihr Normalniveau sinken?

ChatGPT:

Es ist schwer vorherzusagen, wie lange eine Inflation von 8% anhalten wird oder wann sie wieder auf ein „Normalniveau“ sinken wird. Die Inflation wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel der Wirtschaftswachstum, der Arbeitslosigkeit, den Kosten für Rohstoffe und Energie und der Geldpolitik der Zentralbank.

Um die Inflation in den Griff zu bekommen, kann die Zentralbank die Geldpolitik anpassen, indem sie die Zinsen erhöht oder den Geldmenge reduziert. Inflation wird auch durch die Regierung beeinflusst, durch die Steuer- und Ausgabenpolitik.

Es ist wichtig zu beachten, dass 8% Inflation ein sehr hoher Wert ist und dass es in vielen Ländern üblich ist, dass die Inflation dauerhaft unter 3% liegt. Es ist also unwahrscheinlich, dass dieser Wert lange anhält. Eine wichtige Information wie die Veränderung des Inflationsrate kann man in der Regel beim Statistischen Amt oder der Zentralbank des Landes finden.

Frage 3: Welche Form der Geldanlage ist in den nächsten Jahren die lukrativste?

ChatGPT:

Es ist schwierig, genau zu sagen, welche Form der Geldanlage in den nächsten Jahren die lukrativste sein wird, da die Finanzmärkte sich ständig verändern und von vielen Faktoren beeinflusst werden. Es gibt jedoch einige allgemeine Regeln, die man bei der Geldanlage beachten sollte. Eine Regel besagt, dass man sein Geld breit streuen sollte, anstatt alles in eine bestimmte Anlageform zu stecken. Dies bedeutet, dass man sein Geld in verschiedene Arten von Anlagen, wie z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, etc. investieren sollte.

Eine weitere Regel besagt, dass man langfristig denken sollte, anstatt kurzfristig Gewinne zu erzielen. Es gibt auch Anlagestrategien, die sich auf bestimmte Branchen oder Regionen konzentrieren und darauf setzen, dass diese in Zukunft besonders stark wachsen werden. Es wird empfohlen sich mit einem Finanzberater oder einem Experten in dem Bereich zu besprechen und sich ausreichend zu informieren bevor man eine Entscheidung trifft.

Frage 4: Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung für die Zukunft des Bezahlens?

ChatGPT:

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren bereits einen großen Einfluss auf die Zukunft des Bezahlens gehabt und wird dies auch in Zukunft weiter tun. Einige der Auswirkungen, die man erwarten kann, sind:

  • Zunahme von digitalen Zahlungsmethoden: Durch die Verbreitung von Smartphones und die Entstehung von neuen Technologien wie Blockchain werden immer mehr digitale Zahlungsmethoden entstehen. Diese ermöglichen es den Kunden, schneller und einfacher zu bezahlen, ohne Bargeld oder Kreditkarten verwenden zu müssen.
  • Abnahme des Bargeldverkehrs: Mit der Zunahme von digitalen Zahlungsmethoden wird der Bargeldverkehr immer weiter abnehmen. Dies hat Auswirkungen auf die Geschäfte und Banken, die sich auf die Verarbeitung von Bargeld spezialisiert haben.
  • Erhöhung der Sicherheit: Digitale Zahlungsmethoden ermöglichen es, Transaktionen sicherer zu machen, indem sie zum Beispiel die Verwendung von Verschlüsselungstechnologien und biometrischen Authentifizierungsmethoden nutzen.
  • Erhöhung der Transparenz: Durch die Verwendung von digitalen Zahlungsmethoden kann man genau nachverfolgen, wann und wo eine Transaktion stattgefunden hat und wer daran beteiligt war.
  • Erhöhung der Flexibilität: Digitales Bezahlen ermöglicht es, Transaktionen von überall und jederzeit durchzuführen. Es erleichtert den Handel und den Einsatz von E-Commerce und Online-Shops.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Digitalisierung nicht nur Vorteile sondern auch Risiken mit sich bringt, wie z.B die Gefahr von Datenmissbrauch und Cyberkriminalität. Es wird empfohlen, sich regelmäßig über die neuesten Sicherheitsmaßnahmen zu informieren und sie anzuwenden.

Frage 5: Wird sich der Trend zur Sharing Economy durchsetzen?

ChatGPT

Es ist schwer vorherzusagen, ob sich der Trend zur Sharing Economy durchsetzen wird, da es von vielen Faktoren abhängt und sich die Umstände schnell ändern können.

Einige Beobachter glauben, dass die Sharing Economy weiter an Bedeutung gewinnen wird, da sie eine Vielzahl von Vorteilen bietet, wie z.B. Kosteneinsparungen, Ressourceneffizienz und die Möglichkeit, ungenutzte Ressourcen zu nutzen. Diese Vorteile können sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher von großem Nutzen sein.

Andererseits gibt es auch Kritik an der Sharing Economy, insbesondere bezüglich der Arbeitsbedingungen und des Schutzes der Rechte der Arbeitnehmer, sowie der Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die Umwelt.

Es gibt auch Regulierungsprobleme, die die Branche beeinflussen können, wie z.B. die Verpflichtungen der Unternehmen im Zusammenhang mit Versicherungen, Steuern und anderen gesetzlichen Anforderungen.

Es ist also schwer zu sagen, ob der Trend zur Sharing Economy sich durchsetzen wird oder nicht. Es hängt von vielen Faktoren ab und es wird vermutlich weiterhin Veränderungen und Anpassungen geben, sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch auf Seiten der Regulierungsbehörden.

Fazit

Bei allen Antworten von ChatGPT sollte man natürlich beachten, dass das Programm nur Daten bis einschließlich zum Jahr 2021 verwendet. Alle Ereignisse aus 2022 – sei es der Ukraine-Krieg oder die technischen Probleme bei Kartenzahlungen an Supermarktkassen im letzten Frühjahr – können folglich nicht berücksichtigt werden.

Dies merkt man zum Beispiel stark an der 2. Frage bezüglich der Inflationsrate. Zudem erschließt sich mir nicht so ganz, warum sich die Sharing Economy negativ auf Arbeitsbedingungen und Rechte von Arbeitnehmern auswirken sollte.

Abgesehen davon finde ich die Antworten aber sehr gelungen und sachlich, Es klingt beinahe so, als hätte ein Mensch den Text geschrieben oder erzählt. Erwartet hätte ich eher einen Text, dem man doch irgendwie ansieht, dass er automatisch generiert wurde, wie es beim Übersetzen von Zeilen mit dem Google Translator der Fall ist.

Es ist beeindruckend, wie viel heutzutage technisch schon möglich ist – und gleichzeitig ist es auch erschreckend. Schließlich weiß man nicht, wohin sich das ganze noch hin entwickelt und wie viel Funktionen, für die heute noch Menschen gebraucht werden, in Zukunft durch technische Tools übernommen werden können.

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Queen All

    Hallo Hanna,
    kluge Fragen und eine sehr schöne Idee, das Tool so zu testen. Ich kannte es bisher nicht und bin wirklich beeindruckt, was KI heutzutage kann. Die Antworten sind nicht nur gut formuliert, da werden verschiedene Aspekte beleuchtet und abgewogen.
    Allerdings musste ich auch lachen, das Programm will sich genau so ungern festlegen, wie unsere Politiker. Eine klare Antwort auf eine klare Frage bekommt man da ja auch eher selten. Wer weiß, aus wessen Feder die Reden stammen 😉
    Liebe Grüße
    Vanessa

    1. Redaktion

      Hallo Vanessa,
      ich finde deinen Vergleich mit den Politikern sehr treffend – die meisten geben ja wirklich ungern klare Statements ab. Auf der anderen Seite ist es auch enorm, dass man einen automatisch generierten Text heutzutage schon damit vergleichen kann. Als mir die Idee für den Artikel kam, hätte ich nie so einen flüssigen und fachlich guten Text erwartet.

      viele liebe Grüße,
      Hanna

  2. Rebecca

    Liebe Hanna,
    interessante Fragen, die Du ChatGPT gestellt hast. Ich kannte das Programm bislang auch nur so vom Hörensagen. Finde es beeindruckend, dass das Programm in knapper Form verschiedene Seiten eines Themas beleuchten kann und auch die Kritik, z.B. am Rückgang des Bargelds, gleich aufnimmt. Wenngleich die Aussagekraft der Antworten noch Luft nach oben lässt. Irgendwie aber auch beruhigend zu lesen, dass die Fragen zur Zukunft offen bleiben und der Mensch es (noch) in der Hand hat, wie sich alles weiterentwickelt.
    Herzliche Grüße
    Rebecca

    1. Redaktion

      Liebe Rebecca,
      ich finde es auch total beeindruckend, wie viel heute schon möglich ist. Die Antworten hätte ich zwar konkreter erwartet, dafür aber auch oberflächlicher und weniger diplomatisch. Ich glaube, man kann Programme wie ChatGPT gut als Hilfsmittel z.B. zur Recherche nutzen, aber letztendlich müssen alle Dinge durchdacht und die Entscheidungen von Menschen getroffen werden. Es besteht natürlich aber die Gefahr, dass man sich zusehr darauf verlässt, bzw. zu wenige andere Quellen einholt.

      Beste Grüße,
      Hanna

  3. Amelie

    Wahnsinn was es heutzutage alles gibt! Ich will ja nichts schlecht reden, aber ich bin dem gegenüber schon ein wenig skeptisch. Wie werden wir in Zukunft Texte verfassen? Wie werden wir überhaupt miteinander kommunizieren? Ich glaube ja, dass nichts und niemand persönlichem Austausch mit Menschen gleichkommt.

    1. Redaktion

      Ich stimme dir da voll und ganz zu, persönlichen Kontakt kann nichts ersetzen.

  4. Falk

    Unglaublich was diese KI fachlich schon leistet. Man könnte man meinen, es handelt sich um ein Interview mit einem Wirtschaftsexperten:-)
    Wenn das erst der Anfang ist, bin ich gespannt was in fünf Jahren solch eine KI im Alltag kann. Ein gewissen Demuth verspürt man allerdings auch…